Der führende deutsche Maschinenbauverband berichtet, dass die Maschinenbauunternehmen in Deutschland keine Anzeichen für eine Verbesserung der Geschäftsaussichten erkennen können, da die globale Schwäche weiterhin anhält.
Wie der VDMA mit Sitz in Frankfurt am Main kürzlich mitteilte, gingen die Aufträge im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat 2022 real um 10 % zurück. Der Rückgang der Nachfrage aus dem Ausland, die um 18 % zurückging, überwog den bescheidenen Anstieg des Inlandsgeschäfts.
Der kürzlich veröffentlichte Bericht ist ein erster Hinweis auf eine Schwäche in einer Woche, in der die Daten über den Zustand des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas, nach der früheren Rezession in diesem Jahr von entscheidender Bedeutung sind. Den Höhepunkt der Datenveröffentlichungen in dieser Woche bilden die Zahlen zur Industrieproduktion am Freitag, die nach einem leichten Anstieg im Vormonat ein Ende der Expansion im Mai erkennen lassen könnten.
Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des VDMA, stellte in seiner Stellungnahme fest, dass sich der in den letzten Monaten beobachtete Abwärtstrend fortgesetzt hat. Er betonte, dass die Bestätigung der anhaltend schwachen globalen Investitionsnachfrage die Einschätzung des Verbandes bestätige. Der Auftragsbestand für die kommenden Monate sei zwar nach wie vor beachtlich, aber es gebe immer mehr Unternehmen, die eine spürbare Veränderung der Situation wahrnähmen.
Das verarbeitende Gewerbe in Deutschland wurde durch die schwache weltweite Nachfrage, insbesondere aus China, negativ beeinflusst, und dieser Trend könnte auch in Zukunft anhalten. Ein kürzlich veröffentlichter Index, der die Aktivität des verarbeitenden Gewerbes in China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, misst, zeigte im Juni ein langsameres Expansionstempo. Diese Verlangsamung spiegelt eine vorsichtigere Haltung der Unternehmen in Bezug auf ihre Produktionsaussichten wider und verstärkt die Besorgnis über die anhaltenden Auswirkungen auf das verarbeitende Gewerbe in Deutschland.
Die Ergebnisse der Konjunkturumfragen in Deutschland decken sich mit dem VDMA-Bericht. Nach dem Index des Münchner Ifo-Instituts haben sich die Aussichten der Unternehmen im Juni auf den niedrigsten Stand seit 2023 verschlechtert. Dies deutet auf einen zunehmenden Pessimismus der Unternehmen hin und unterstreicht die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.
Die Anzeichen deuten darauf hin, dass sich die Wirtschaft nur langsam von der Rezession erholt und im zweiten Quartal nur ein geringes Wachstum zu verzeichnen sein dürfte. Die Einschätzung der Bundesbank in der vergangenen Woche deutete darauf hin, dass die Expansion durch die Schwierigkeiten des Industriesektors behindert wurde. Dies zeigt, wie schwierig es ist, eine robuste und nachhaltige wirtschaftliche Erholung in Deutschland zu erreichen.
Der revidierte Index der Einkaufsmanager des verarbeitenden Gewerbes für Juni ergab eine deutlichere Verschlechterung als ursprünglich gemeldet.
Nach Ansicht von Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburger Handelsbank, hat sich die Lage im verarbeitenden Gewerbe zwar verschlechtert, aber es handelt sich nicht um einen vollständigen Absturz. Er betonte, dass der Rückgang der Auftragseingänge vor dem Hintergrund eines zuvor hohen Niveaus zu sehen ist, und hob hervor, dass die Hersteller bisher keine Arbeitsplätze abgebaut haben.